12.-14. Jahrhundert
In der frühen Heian Periode wurden die ersten Risse im Rücken der Statue sichtbar und man schüttete einen Erdhügel auf, um das Umfallen zu verhindern, aber im Jahre 855 brach der Kopf des Großen Buddhas bei einem Erdbeben ab und so mußte die Skulptur repariert werden.
Die Halle des Großen Buddhas sowie andere Teile des Tempelkomplexes waren wiederholt Feuern und anderen Naturkatastrophen zum Opfer gefallen und mußten häufig repariert werden. Sowohl dafür als auch für die Lehr- und Forschungstätigkeit im Tempel waren große Geldmittel nötig und man finanzierte sie über die Verwaltung von Landgütern. Gegen Ende der Heian Periode jedoch entstand zwischen dem Tôdai-ji und dem mächtigen Taira Clan Streit um diese Landgüter und so kam es, daß die Armee Taira no Shigehira den größten Teil des Tempelkomplexes bis auf die Grundmauern abbrannte.
Große Leistungen in Bezug auf die Wiedererrichtung des Tôdai-ji hat der Mönch Chôgen vollbracht. Nachdem er 1181 im Alter von 61 zum Hauptspendensammler ernannt wurde, widmete er sich in den letzten zwanzig Jahren seines Lebens dem Wiederaufbau und erhielt finanzielle Unterstützung von u.a. dem Kaiser Go-Shirakawa und dem Shogun Minamoto no Yoritomo.
Mit der Hilfe des Gießers Chen He Qing aus dem China der Sung Zeit fing Chôgen an, den Kopf und die linke Hand des Großen Buddhas zu reparieren und 1185 wurde die Skulptur wieder eingeweiht. Danach mußte für die Rekonstruktion der Halle des Großen Buddhas Bauholz gefunden werden, was sich zunächst als schwierig erwies. Nachdem die Regierung dem Tempel jedoch Land in der Provinz Suô zur Verfügung gestellt hatte, schritt die Arbeit schnell voran. Die Feier zur Fertigstellung der Halle fand im Jahre 1195 statt. In den folgenden Jahren stellte man verschiedene andere Gebäude Gesamtkomplexes fertig und der Tempel erlebte seine Blütezeit während der Kamakura Periode.